Michelle Kroppen und Florian Unruh haben bei der Bogen-Weltmeisterschaft in Berlin eine beeindruckende Silbermedaille im Mixed-Wettbewerb gewonnen. Obwohl sie sich im Finale den Südkoreanern geschlagen geben mussten, zeigten sie eine starke Leistung und lieferten sich ein spannendes Duell. Das Ergebnis lautete 1:5 (36-38, 37-38, 36-36), doch am Ende überwiegt die Freude über die Medaille. Unruh erklärte: „Am Ende überwiegt die Freude. Wir haben hier die meisten Matches gewonnen.“
Ein Weltmeister-Duell im Mixed-Finale
Das Mixed-Finale der Bogen-WM war ein echtes Kräftemessen der Weltmeister. Sowohl Kroppen als auch Kim Woojin hatten zuvor mit ihren Teams Gold gewonnen, und so trafen zwei Weltmeister aufeinander. Bei perfektem Wetter, Sonnenschein und blauem Himmel, und vor einer vollen Zuschauertribüne auf dem Olympischen Platz, stellten sich Kroppen und Unruh der Herausforderung, gegen die südkoreanischen Weltmeister Kim Woojin und Sihyeon Lim zu bestehen.
Die Dominanz der Südkoreaner
Seit der Einführung des Mixed-Wettbewerbs bei Weltmeisterschaften im Jahr 2011 haben die Südkoreaner sechs Mal den Titel geholt. Florian Unruh hatte diese Dominanz bereits 2017 am eigenen Leib erfahren, als er im Mixed-Finale an der Seite seiner damaligen Partnerin Lisa Unruh gegen das südkoreanische Duo mit 0:6 verlor. Auch diesmal mussten sie sich mit den Südkoreanern messen, die von Beginn an ihre Klasse zeigten.
Spannung von Anfang an
Die Südkoreaner legten in der ersten Passe mit drei Zehnern und einer Acht eine starke Performance hin und setzten sich an die Spitze. Florian Unruh hatte zu Beginn mit einigen Problemen zu kämpfen: „Irgendetwas stimmte nicht. Die Visiereinstellung war einfach nicht richtig“, so der 30-Jährige. Doch das deutsche Duo steigerte sich und traf in der zweiten Passe ebenfalls drei Zehner. Ein Fehler von Kroppen, bei dem ein Schuss in der Sieben landete, verhinderte jedoch den Satzgewinn.
Dritter Satz und der Kampf um den Sieg
Im dritten Satz zeigten die Südkoreaner Schwächen, als sie mit zwei Achtern starteten. Das deutsche Duo legte mit 36 Ringen vor und gab den Südkoreanern so die Möglichkeit, zwei Zehner zu schießen, was diese auch souverän taten. Bundestrainer Oliver Haidn kommentierte: „Silber ist ein tolles Ergebnis. Korea hat nicht perfekt geschossen, aber wenn es drauf ankam, haben sie geliefert. Das müssen wir anerkennen und in Zukunft noch besser werden.“
Freude über Silber trotz Niederlage
Trotz der Niederlage im Finale überwiegt bei Michelle Kroppen und Florian Unruh die Freude über ihre Leistung. „Gegen Korea zu verlieren, ist nicht das Schlimmste. Vize-Weltmeister zu werden, ist trotzdem unglaublich stark“, meinte Kroppen, die nach ihrem EM-Gold und den Doppelsilbermedaillen im letzten Jahr erneut auf höchstem Niveau ablieferte. Unruh, der nach der Silbermedaille vor sechs Jahren nun wieder im Mixed den zweiten Platz belegte, bleibt optimistisch: „Es wird noch eine Weile dauern, bis wir gewinnen, aber ich hoffe, es klappt beim nächsten Mal – vielleicht bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris.“