Bei der Bogen-Weltmeisterschaft in Berlin haben zwei herausragende Athleten die Weltmeistertitel im Recurve-Einzel gewonnen: die Tschechin Marie Horackova und der türkische Olympiasieger Mete Gazoz. Horackova sorgte für eine große Überraschung, indem sie alle ihre Matches mit 6:0 gewann und sich den Titel holte. Gazoz setzte sich im Männerfinale mit einem spannenden 6:4 gegen den kanadischen Überraschungs-Finalisten Eric Peters durch.
Die olympischen Einzel-Quotenplätze für Paris 2024 wurden ebenfalls vergeben: Die USA, Japan und Tschechien sicherten sich die Quotenplätze bei den Frauen, während Brasilien, Indonesien und Kanada die Plätze bei den Männern erhielten.
Marie Horackova: Die Sensations-Weltmeisterin
Die 25-jährige Marie Horackova erlebte in Berlin einen Traum-Moment. Nachdem sie bereits in der Qualifikation als Siebte gestartet war, zeigte sie im gesamten Turnier eine beeindruckende Leistung. In ihren drei Final-Matches ließ sie ihren Gegnerinnen keine Chance: Zuerst besiegte sie Sihyeon Lim aus Südkorea mit 6:0, dann ließ sie auch Satsuki Noda aus Japan mit 6:0 hinter sich. Im Goldfinale gegen Alejandra Valencia aus Mexiko gelang ihr ein weiteres 6:0-Sieg (29-28, 28-27, 29-27). „Ich habe lange von diesem Titel geträumt“, sagte Horackova nach dem Gewinn der Goldmedaille, noch völlig überwältigt.
Valencia, die sich mit Silber begnügen musste, freute sich dennoch über ihre Leistung und das wertvolle Ergebnis. Bronze ging an die Japanerin Satsuki Noda, die Casey Kaufhold aus den USA mit 6:2 besiegte.
Südkoreas Frauen enttäuschen
Die Bogensport-Nation Nummer eins, Südkorea, erlebte in Berlin eine große Enttäuschung. Mit allen drei Starterinnen im Viertelfinale vertreten, mussten sich San An, Chae Young Kang und Sihyeon Lim allesamt ihren Gegnerinnen geschlagen geben. Diese Niederlagen sorgten dafür, dass Südkorea ohne olympische Quotenplätze für die Frauen aus der WM hervorging.
Mete Gazoz verteidigt seine Klasse und wird Weltmeister
Der Olympiasieger von Tokio, Mete Gazoz, zeigte im Finale der Männer, dass er auch unter Druck und bei widrigsten Bedingungen bestehen kann. Der Regen machte den Wettkampf besonders anspruchsvoll, doch Gazoz blieb ruhig und besiegte den Überraschungs-Finalisten Eric Peters aus Kanada mit 6:4 (27-28, 30-28, 28-24, 28-30, 29-28). „Ich fühle mich großartig. Ich liebe Berlin, aber nach diesem Sieg liebe ich diese Stadt noch mehr“, sagte der 24-Jährige nach dem triumphalen Sieg.
Im Halbfinale hatte Gazoz bereits seine Klasse unter Beweis gestellt, als er den Weltranglisten-Ersten Marcus D’Almeida aus Brasilien mit 7:3 besiegte. D’Almeida sicherte sich später die Bronzemedaille, indem er Arif Pangestu aus Indonesien mit 6:4 schlug.
Die Quotenplätze für Paris 2024
Nach den Viertelfinal-Matches in der Männer- und Frauenkategorie standen auch die Einzel-Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2024 fest. Indonesien, Kanada und Brasilien sicherten sich ihre Plätze bei den Männern, während die USA, Japan und Tschechien bei den Frauen die begehrten Tickets für Paris 2024 erhielten.
Ergebnisse im Überblick
Frauen
- Viertelfinale:
Alejandra Valencia (MEX) vs. Tomomi Sugimoto (JPN) 7:1
Casey Kaufhold (USA) vs. San An (KOR) 6:4
Chae Young Kang (KOR) vs. Satsuki Noda (JPN) 5:6
Marie Horackova (CZE) vs. Sihyeon Lim (KOR) 6:0 - Halbfinale:
Alejandra Valencia (MEX) vs. Casey Kaufhold (USA) 6:5
Satsuki Noda (JPN) vs. Marie Horackova (CZE) 0:6 - Bronzematch:
Casey Kaufhold (USA) vs. Satsuki Noda (JPN) 2:6 - Goldmatch:
Marie Horackova (CZE) vs. Alejandra Valencia (MEX) 6:0
Männer
- Viertelfinale:
Arif Pangestu (INA) vs. Fumiya Saito (JPN) 6:5
Steve Wijler (NED) vs. Eric Peters (CAN) 4:6
Marcus D‘Almeida (BRA) vs. Je Deok Kim (KOR) 6:0
Mete Gazoz (TUR) vs. Ricardo Soto (CHI) 6:2 - Halbfinale:
Arif Pangestu (INA) vs. Eric Peters (CAN) 4:6
Marcus D‘Almeida (BRA) vs. Mete Gazoz (TUR) 3:7 - Bronzematch:
Arif Pangestu (INA) vs. Marcus D‘Almeida (BRA) 4:6 - Goldmatch:
Eric Peters (CAN) vs. Mete Gazoz (TUR) 4:6