Am 4. August 2023 schrieben die deutschen Bogenschützinnen Geschichte: Bei der Bogen-Weltmeisterschaft in Berlin holte das Trio Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz Gold im Finale gegen Frankreich. Vor 1.200 begeisterten Zuschauern auf dem Olympischen Platz setzten sie sich mit einem spannenden 5:3-Erfolg (53-53, 55-52, 50-58, 57-56) durch und sicherten sich damit nicht nur den WM-Titel, sondern auch einen Team-Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
Packendes Finale auf dem Olympischen Platz
Der Wettkampf war von Anfang bis Ende spannend: Nachdem der erste Satz mit 53-53 unentschieden ausging, fand das deutsche Team im zweiten Satz seinen Rhythmus und zog mit einer 3:1-Führung davon. Doch die Französinnen gaben nicht auf und entschieden den dritten Satz für sich, sodass ein vierter und entscheidender Durchgang nötig wurde.
Hier bewiesen die Deutschen Nervenstärke: Mit einer beeindruckenden Leistung von Bauer, Schwarz und Kroppen, die Ringe von 28, 10, und 9 lieferten, setzten sie die französischen Gegnerinnen unter Druck. Als die Französin Caroline Lopez mit einer Neun abschloss, war der Sieg für Deutschland besiegelt. „Es fühlt sich unglaublich an, Weltmeisterinnen zu sein. Das übertrifft sogar den EM-Titel und motiviert uns noch mehr für Olympia“, freute sich Katharina Bauer nach dem Triumph.
Historischer Erfolg für den deutschen Bogensport
Der Gewinn der Goldmedaille markiert einen Meilenstein in der Geschichte des deutschen Bogensports. Es ist der erste WM-Titel für ein deutsches Recurve-Damenteam und der dritte WM-Titel überhaupt für deutsche Bogenschützinnen und Bogenschützen. Zuvor hatten Kristina Berger (Compound, Einzel, 2013) und das Recurve-Herrenteam 1987 (Andreas Lippoldt, Bernd Schröppel und Detlef Kahlert) die Goldmedaille gewonnen.
„Nach dem EM-Titel in München jetzt auch die WM hier in Deutschland zu gewinnen, ist einfach überwältigend. Es zeigt, wie stark wir als Team zusammenarbeiten“, betonte Michelle Kroppen. Auch Trainer Marc Dellenbach war sichtlich stolz: „Wir haben an uns geglaubt und das hat sich ausgezahlt.“
Der Weg ins Finale
Der Halbfinaleinzug war alles andere als einfach. Nur wenige Stunden vor dem entscheidenden Match gab die World Archery bekannt, dass für die Vergabe eines Team-Quotenplatzes ein Medaillengewinn Pflicht ist. Diese kurzfristige Regeländerung erhöhte den Druck auf das deutsche Trio enorm. Dennoch blieb das Team fokussiert und zeigte eine überragende Leistung gegen Mexiko. Mit einem dominanten Auftakt von 56:45 Ringen und weiteren Siegen in den folgenden Sätzen zogen Bauer, Schwarz und Kroppen souverän ins Finale ein.
Ein Team mit beeindruckender Bilanz
Das deutsche Team hat sich in den letzten Jahren als eines der stärksten der Welt etabliert. Nach Bronze bei den Olympischen Spielen 2021 und EM-Gold 2022 war der WM-Titel ein weiterer Höhepunkt. Bundestrainer Oliver Haidn sieht darin das Ergebnis harter Arbeit und eines starken Teamgeists: „Wir stehen zusammen, egal ob Sieg oder Niederlage. Dieser Erfolg ist das Resultat unseres gemeinsamen Engagements.“
Ein inspirierender Moment
Der historische Sieg in Berlin hat nicht nur das Team, sondern auch die Fans begeistert. Der Erfolg könnte dem deutschen Bogensport einen neuen Schub geben und die Vorfreude auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris steigern. „Wir sind bereit, unsere Leistung auf der größten Bühne der Welt zu zeigen“, so das Team.